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Wie geht es mit Corona weiter?

Um die Verbreitung des SARS-CoV-2 Virus einzudämmen war es notwendig und wichtig, drastische Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie zu ergreifen. Dieser Shutdown wurde auch von uns NEOS mitgetragen, weil es zum damaligen Zeitpunkt die absolut richtige Entscheidung war. Jetzt geht es aber um einen Plan des „Hinauffahrens“, um damit Schritt für Schritt zurück zur Normalität gelangen. Dafür sind begleitende Maßnahmen notwendig, denn es gilt eine zweite Welle an Infektionen mit allen Mitteln zu verhindern und gleichzeitig wieder so viel Freiheit wie möglich zu gewinnen. Entscheidend wird hierbei aber vor allem auch eine wirkungsvolle Teststrategie sein.

Dabei braucht es eine Kombination aus PCR-Tests, die direkt nach dem Erbgut von SARS-CoV-2 suchen, und verlässlichen Antikörper-Tests. Nur mit einer praktikablen Teststrategie kann verhindert werden, dass das Virus beim Hochfahren des öffentlichen Lebens exponentiell verbreitet wird und das Land wieder in einen erneuten Lockdown geführt werden muss.

Teststrategie für Vorarlberg

Ohne systematische Teststrategie kann das Hochfahren des Landes zur Glückssache werden, da ein erneutes Aufflammen des Infektionsgeschehens zu spät erkannt werden könnte. Systematische Testungen bedeuten dabei, dass es bei Neuinfektionen in dazu passenden Orten, aber auch bestimmten und sozialen Milieus, Clustern Testungen gibt, um neue Infektionsherde rasch zu erkennen. Daten müssen dabei sofort und in Echtzeit erfasst werden. Hinterlegte Algorithmen können daraufhin erkennen, wo ein Handlungsbedarf besteht. So könnte man regional und zielgruppenspezifisch eingreifen und Maßnahmen setzen, um ein zweites Ausbrechen der Krankheit abzugrenzen, ohne die gesamte Gesellschaft nochmals „herunterzufahren“.

Um möglichst viele Erkenntnisse über das gesamte Infektionsgeschehen zu bekommen, ist es sowohl notwendig das soziale Umfeld infizierter Personen zu testen als auch mit Zufallsstichproben in der Bevölkerung zu operieren.

 

„Es reicht nicht nur jene zu testen, die aufgrund deutlicher Symptome bei der Hotline anrufen.“ - Johannes Gasser

 

Kapazitäten ausbauen und effizienter nutzen

Die bisherige Teststrategie in Österreich und damit auch in Vorarlberg gibt lediglich eine Priorisierung und damit Reihenfolge der zu testenden Personen vor. Statt einer langfristigen Strategie wird im wissenschaftlichen Blindflug gearbeitet und Dinge gemacht, die zwar gut klingen, aber begleitende Maßnahmen und zusätzliche Informationen brauchen.

Bestes Beispiel ist die bekannte Ansage, dass alle Pflegeheime getestet werden sollen. Tests bei dieser Personengruppe sind tatsächlich besonders wichtig, da dieser Personenkreis bekanntlich als Risikogruppe gilt. Um das Infektionsgeschehen in Schach zu halten, schlagen wir NEOS aber eine deutliche Anpassung der Teststrategie vor:

  • Zufallsstichproben innerhalb der Gesamtbevölkerung, sowohl hinsichtlich PCR-Tests (akute Infektionen) als auch Antikörpertests (Prävalenz).
  • Bei neu auftretenden Infektionen im sozialen Lebensumfeld infizierter Personen gezielt Testungen vornehmen, um schnell und effektiv Ausbreitungsmuster und "Infektionscluster" zu bestimmen und für diese Cluster spezifische Maßnahmen zur Verhinderung weiterer Infektionen veranlassen zu können.
  • Präsymptomatische und asymptotische Fälle bei Testungen gleichermaßen mitzudenken und einzubeziehen.

Eine funktionierende Teststrategie braucht aber vor allem auch zwei Dinge: umfangreiche Testkapazitäten und Daten. Die Testkapazitäten wurden in Vorarlberg zwar leicht erhöht, die verfügbaren Kapazitäten sind bisweilen aber noch immer bei weitem nicht ausgenutzt. Die von der Landesregierung anvisierten 1.000 Tests täglich wurden nie erreicht. Auch die Aussage, dass Vorarlberg bei den Testungen an der Spitze ist, sind widerlegt. Daher fordern wir NEOS sowohl Maßnahmen hinsichtlich der Ausweitung der Testkapazitäten als auch zur effektiveren Nutzung der Daten:

  • Maßnahmen zur Ausweitung der Testkapazitäten, insbesondere die bessere Nutzung privater Testkapazitäten, zur Verfolgung einer landesweiten Strategie.
  • Für alle durchgeführten Tests werden ergänzende epidemiologisch relevante Parameter (Geburtsjahr, Wohnort und -situation, Geschlecht, wichtige Grunderkrankungen, Raucherstatus, Größe, Gewicht, Bildung und Einkommen) erfasst.

Nur durch eine Ausweitung der Kapazitäten ist es realistisch, Infektionsherde schnell genug zu erkennen und entsprechend zu reagieren. Ein effizientes Datenmanagement ist dabei besonders wichtig. Alle Daten, die zur Verfügung stehen, sollten gebündelt werden und transparent v.a. für wissenschaftliche Zwecke zur Verfügung stehen.

 

„Wir müssen regionale Spielräume ermöglichen und nutzen, um in die Normalität zurückzukehren – dabei ist eine klare Teststrategie essentiell! - Johannes Gasser

 

Fazit

Das Herunterfahren Vorarlbergs auf den Notbetrieb war angemessen. Der Weg zurück in die Normalität kann nur durch eine umfassende Teststrategie gelingen. Dabei ist es entscheidend die Testkapazitäten zu erhöhen. Eine praktikable Teststrategie umfasst neben der Testung des sozialen Umfeldes positiv Getesteter auch Stichprobentests in der Bevölkerung. Neben Tests auf aktuelle Infektionen sollen auch Antikörpertests durchgeführt werden.

 

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