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In Vorarlberg droht Kinderärztemangel

Ohne ausreichende Kassen-Kinderärzte bleibt ‚chancenreichster Lebensraum für Kinder‘ nur eine Worthülse.

In Niederösterreich haben Kinderärzte einen offenen Brief an die Landespolitik und Gebietskrankenkasse zum massiven Mangel an Kassenärzten geschrieben. Ich sehe leider eine ähnliche Situation auf Vorarlberg zukommen: In Vorarlberg wird die Zahl der Kassen-Kinderärzte aufgrund von Pensionierungen massiv zurückgehen. Von 20 Kinderärzten sind 15 über 55 Jahre alt. Regional gibt es noch massivere Probleme. In Dornbirn steht bei allen Kinderärzten in den nächsten Jahren die Pensionierung an. Wenn wir es im Land nicht schaffen Kassenstellen attraktiver zu machen, wird Vorarlberg sicher nicht zum ‚chancenreichsten Lebensraum für Kinder‘. Dafür braucht es neue Modelle im niedergelassenen Bereich.

Die neue Gesundheitslandesrätin Rüscher will einen Fokus auf die Prävention legen. Gerade deshalb muss die grundlegendste ärztliche Versorgung für unsere Kleinsten langfristig sichergestellt werden. Dabei bemerke ich Lücken im aktuellen Arbeitsprogramm der Landesregierung. Damit der niedergelassene Bereich auch für Kinderärzte attraktiver wird, müssen wir flexible und moderne Arbeitsformen ermöglichen. Es geht darum Kinderärzte in multidisziplinäre Primärversorgungszentren einzubinden und diese mit logopädischen und therapeutischen Angeboten zu verbinden. So können Jungärzte für den niedergelassenen Bereich begeistert werden. Das Arbeitsprogramm streift diese Thematik nur am Rande und blendet damit die wesentlichen Probleme einer flächendeckenden und wohnortnahen Gesundheitsversorgung aus – nicht nur bei Kinderärzten. Dabei liegt hier der Schlüssel, damit Kinder tatsächlich auch gesund in Vorarlberg aufwachsen können.

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