Die beiden Familiensprecher Johannes Gasser und Michael Ritsch bringen einen gemeinsamen Antrag im Vorarlberger Landtag ein, indem sie Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink auffordern mit dem AMS in Verhandlungen zu treten, um die geänderten Förderrichtlinien für die „Kinderbetreuungsbeihilfe“ zurück zu nehmen: „Wir sind uns einig, dass es hier dringend Handlungsbedarf braucht und diese Förderumstellung zurückgenommen werden muss. Viele Familien sind aufgrund der Auswirkungen der Covid-19 ohnehin schon belastet, jetzt kommt noch die offene Frage hinzu wie man zukünftig die Kinderbetreuung bezahlen soll. Wir fordern die Frau Landesstatthalterin auf mit dem AMS an den Verhandlungstisch zurück zu kehren!“
Das AMS hat mit der Kinderbetreuungsbeihilfe einen wichtigen Beitrag für den Wiedereinstieg von Müttern in den Arbeitsprozess geleistet, indem Familien finanziell im Umfang von bis zu 300 Euro monatlich, für Kosten der Kinderbetreuung, unterstützt wurden. Im letzten Jahr wurden damit über 1.000 Vorarlberger Familien mit insgesamt fast 1 Million Euro beim beruflichen Wiedereinstieg unterstützt. Nun wurde vom AMS die Förderdauer von 3 Jahren auf ein halbes Jahr gekürzt.
Die Anfragebeantwortung von Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink zeigt, dass das Land zwar über die Förderumstellung informiert wurde, allerdings gab es laut ihrer Angabe keine Gespräche oder Verhandlungen irgendeiner Art. Konkrete Maßnahmen zum Ausgleich dieser massiven Kürzung sind von Seiten der Landesregierung bisher keine gesetzt worden. Die betroffenen Mütter haben sich aus diesem Grund bereits formiert und dazu eine Online-Petition gestartet, die gestern Nachmittag nach offiziell im Landtag eingebracht wurde.
„In Zeiten von Fachkräftemangel, hoher Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit ist sind Möglichkeiten für den berufliche Wiedereinstieg von Familien essentiell. So helfen wir Familien finanziell abgesichert auf eigenen Beinen stehen zu können. Diesen Familien jetzt diese wichtige Einstiegsperspektive zu nehmen, ohne darüber transparent und offen Gespräche zu führen und zu informieren, ist sicher der falsche Weg,“ so NEOS-Landtagsabgeordneter Johannes Gasser.
„Kinderbetreuung in Vorarlberg ist so teuer wie sonst nirgendwo. Daher war die AMS-Kinderbetreuungsförderung vor allem für viele Frauen ein wichtiger Faktor, damit sich der Wiedereinstieg ins Berufsleben überhaupt finanziell lohnt. Die Landesregierung darf sich nicht aus der Verantwortung stehlen. Immerhin sind die Förderungen ja überhaupt erst deshalb nötig, weil das Land von den Eltern so teure Tarife kassiert. Das Land muss daher jetzt seine Verantwortung gegenüber Vorarlbergs Familien wahrnehmen und aktiv an einer Lösung arbeiten“, sagt SPÖ-Familiensprecher Michael Ritsch.