Grundsätzlich positiv steht NEOS-Landtagsabgeordneter Johannes Gasser dem aktuellen Vorstoß von Arbeitsminister Kocher gegenüber, Vollzeitarbeit zu attraktiveren. „Unser leistungsfeindliches Steuersystem sorgt bisher dafür, dass sich Arbeitnehmer:innen zweimal überlegen, ob sie mehr arbeiten sollen. Wenn man für jeden dazu verdienten Euro immer mehr Steuern abgegeben muss, ist das fatal für die Leistungsgerechtigkeit im Land.“ Gasser sieht hier aber auch die Vorarlberger ÖVP in der Verantwortung: „Die Ausgestaltung der Wohnbeihilfe und der Familienzuschuss sorgen dafür, dass sich arbeiten gehen nicht immer auszahlt. Verstärkt wird das durch die hohen Kosten in der Kinderbetreuung, mit der Vorarlbergs Familien konfrontiert sind. Die Vorarlberger ÖVP kann selbst dazu beitragen, dass sich Vollzeitarbeit immer auszahlt.“
„Es steht außer Frage, dass Menschen angesichts der aktuellen Teuerung die Unterstützung bekommen sollen, die sie brauchen. Die österreichische – und die Vorarlberger – Sozialpolitik setzen aber zu oft auf die falsche Ausgestaltung. Während besonders auf Bundesebene die Regierung ohne Rücksicht auf Treffsicherheit vor allem das Geld mit der Gießkanne verteilt, haben wir in Vorarlberg ein anderes Problem: Wer neben einem Bezug von Sozialleistungen überlegt, arbeiten zu gehen, verliert finanziell oft mehr, als das Arbeiten schlussendlich bringt! Damit werden Menschen davon abgehalten, arbeiten zu gehen und damit finanziell unabhängig auf eigenen Beinen zu stehen", kritisiert NEOS-Sozialsprecher Johannes Gasser.
"Unser Ziel in der Sozialpolitik sollte Befähigung und Selbstwirksamkeit sein, nicht Abhängigkeit und das Schaffen von Armutsfallen. Arbeiten zu gehen muss finanziell mehr bringen als der Bezug von Beihilfen und Sozialleistungen - gerade für jene, die arbeiten können. Das ist auch eine Frage der Fairness gegenüber den hart arbeitenden Menschen im Land", so Gasser abschließend.