Die Zahlen der Studierenden an der Pädagogischen Hochschule legen nahe, dass nicht einmal die Hälfte der freiwerdenden Stellen landesintern durch ausgebildete Lehrpersonen nachbesetzt werden kann. „Im besten Fall kommen von der Pädaogischen Hochschule rund 500 Absolventinnen in den nächsten fünf Jahren an die Schulen. Der Rest wird über Quereinsteiger:innen oder Lehrpersonen aus anderen Bundesländern gedeckt werden müssen“, so NEOS-Klubobfrau Sabine Scheffknecht und ergänzt: „Das ist fatal. Schon jetzt haben wir eine Situation, dass beispielsweise im Volksschulbereich nur noch 35 von 108 Neulehrer:innen, die die dieses Jahr ihren Dienst angetreten haben, haben einen Abschluss von der pädagogischen Hochschule haben. Der Rest sind Student:innen oder Quereinsteiger:innen. In Summe erfüllen derzeit laut Anfragebeantwortung von LSth. Schöbi-Fink alarmierende 950 Personen die Anstellungerfordernisse nicht zur Gänze. Auch wenn wir alle diese Menschen dringend brauchen, um das Bildungssystem aufrecht zu erhalten, gibt es gute Gründe, wieso Lehrpersonen einen hochwertigen Abschluss brauchen. Nur so ist gewährleistet, dass alle unsere Kinder die Begleitung bekommen, die sie brauchen. Lehrerarmut und Chancenreichtum verträgt sich nicht!"
Entwicklung über Jahre verschlafen
„Leider wurde das Thema Lehrer:innenmangel viel zu viele Jahre ignoriert. Statt den Lehrer:innenberuf so attraktiv wie möglich zu gestalten, den Lehrpersonen einen adäquaten Arbeitsplatz anzubieten und für eine leistungsorientierte Entlohnung zu sorgen, wird immer noch versucht, mit Goodies wie Bahntickets oder Mietzuschüssen Lehrpersonen aus anderen Bundesländern anzuwerben. Vergessen werden dabei die vielen engagierten Junglehrer:innen in Vorarlberg, die ebenfalls mit hohen Mieten und Energiekosten belastet sind und diese Anreize nicht erhalten. Ich vermisse hier die Gleichbehandlung und Wertschätzung aller Lehrpersonen", so Sabine Scheffknecht abschließend.