NEOS fordern Reformen nach Jugendhilfe-Vorfall

Nach dem jüngsten Vorfall rund um den obdachlos gewordenen 16-Jährigen fordern die NEOS eine umfassende Aufarbeitung, um ähnliche Fälle in Zukunft zu verhindern. „Wir NEOS haben dazu eine umfangreiche parlamentarische Anfrage eingebracht. Die neuen Erkenntnisse aus dem heutigen Kontrollausschuss sowie die Empfehlungen der Evaluierung müssen nun konsequent umgesetzt werden“, so NEOS-Vorarlberg Jugendsprecherin Fabienne Lackner. 

Angespannte Personalsituation
Bereits 2023 wurde festgestellt, dass die Personalsituation in der Kinder- und Jugendhilfe (KJH) angespannt ist. Fachkräfte berichten von einer hohen Arbeitsbelastung, gleichzeitig bleibt die Fluktuation im System weiterhin ein ungelöstes Problem. „Bis heute gibt es keine klaren Antworten darauf, wie sich die Fluktuationsraten entwickelt haben. Zu sagen, dass die Fluktuation durchaus im Rahmen ist, halte ich für wenig ambitioniert. Es muss sichergestellt werden, dass ausreichend personelle und finanzielle Ressourcen zur Verfügung stehen, um den Kindern und Jugendlichen die bestmögliche Unterstützung zu bieten," fordert die Jugendsprecherin.

Mehr passgenaue Hilfen für Kinder und Jugendliche
Neben der strukturellen Absicherung braucht es einen noch stärkeren Ausbau der Angebote der KJH, insbesondere für schwer erreichbare Zielgruppen wie Care-Leaver, psychisch belastete Kinder und Jugendliche sowie sogenannte „Systemsprenger:innen“. Ebenso müssen bestehende Angebote weiterentwickelt werden, um individuellere, niederschwellige und nachgehende Hilfen bereitzustellen. „Es muss sichergestellt sein, dass kein Kind oder Jugendlicher durch ein Raster fällt. Jeder junge Mensch verdient eine verlässliche Unterstützung – und dafür braucht es jetzt konkrete Taten.“

Die Eröffnung von zwei Wohngemeinschaften begrüßen die NEOS, obwohl noch offen ist, bis wann diese eröffnet werden und einsatzbereit sind. "Es muss dann laufend überprüft werden, ob das für den Bedarf ausreichen ist oder ob mehr getan werden muss."