Für immer weniger Schulen in Vorarlberg lassen sich Schulärztinnen und -ärzte finden. Laut einer aktuellen Anfragebeantwortung von Landesrätin Rüscher sind bereits 47 Schulen ohne schulärztliche Versorgung. Für NEOS-Landtagsabgeordneten Johannes Gasser ist das keine coronabedingte Entwicklung. „Schon seit mehreren Jahren ist diese besorgniserregende Entwicklung zu beobachten. Inzwischen sind 8.700 Kinder und Jugendliche ohne schulärztliche Versorgung – das ist zu viel! Wir müssen endlich die Rahmenbedingungen schaffen, damit diese Nebentätigkeit für Ärztinnen und Ärzte attraktiver wird. Dafür müssen wir die aus der Zeit gefallenen Schuluntersuchungen endlich ins 21. Jahrhundert holen. Ansatzpunkte gibt es genug“, begründet der Gesundheitssprecher der NEOS Vorarlberg die heute gestartete Initiative im Landtag.
Nach der Diskussion am Mittwoch im Landtag ist für Gasser klar, dass man auf Landesebene endlich etwas tun muss: „Die Weiterentwicklung ist dringend notwendig. Das bestätigt auch die Landesrätin. Wir dürfen hier aber nicht länger auf Entscheidungen auf Bundesebene warten. Wir müssen im Land die Spielräume nützen, die wir haben – und das sind viele.“ Für den NEOS-Landtagsabgeordneten ist entscheidend, dass die schulärztliche Tätigkeit attraktiver wird. „Schulärztinnen und -ärzte brauchen eine administrative Entlastung und Modernisierung. Sie brauchen aber auch das Gefühl, dass ihre Arbeit einen spürbaren Mehrwert schafft. Dafür müssen wir die jährlichen, kurzen Stichtagsuntersuchungen in eine Form bringen, die zum 21. Jahrhundert passt und den vielfältigen Herausforderungen gerecht wird“, führt Johannes Gasser einige Punkte aus, die aus seiner Sicht entscheidend sind, um die Zahl der Kinder und Jugendlichen ohne schulärztliche Versorgung zu verringern.
„Schulen sollen zu Orten mit einem gesundheitsfördernden Umfeld werden. Dafür müssen wir im Land Synergien mit anderen sozial(-psychologischen) Bereichen nutzen. Es wäre eine vertane Chance den geplanten Ausbau der Schulsozialarbeit und Schulpsychologie nicht zu nutzen, um das Tätigkeitsfeld von Schulärztinnen und -ärzten zu attraktivieren“, konkretisiert NEOS-Landtagsabgeordneter Johannes Gasser abschließend die Rahmenbedingungen.