Am heutigen Ausschusstag wurden gleich zwei Bildungsanträge der NEOS mit fadenscheinigen Ausreden abgelehnt. Beim ersten Antrag geht es um die Erarbeitung eines gemeinsamen Zielbildes für den Bildungsbereich. „Gerade jetzt wäre es so wichtig, den Blick nicht nur darauf zu richten, ein Pflaster auf eine klaffende Wunde zu kleben. Wir müssen den Lehrpersonen, den Direktorinnen und Direktoren, den Eltern und Kindern signalisieren, dass und wie man gut in die Zukunft gehen will. Dieses Signal ‚wir sehen die Probleme und wollen, dass sich die Situation zum Besseren wendet‘, gibt es derzeit nicht. Mit der Konsequenz, dass immer mehr Lehrerinnen und Lehrer die Entscheidung treffen, zukünftig nicht mehr unterrichten zu wollen. Das ist fatal!“, so NEOS Bildungssprecherin Sabine Scheffknecht.
Die Idee eines gemeinsamen Zielbildes stammt aus Deutschland, wo gerade das Jahrzehnt der Bildung ausgerufen wurde. „Das wollen wir auch für Vorarlberg. Dafür muss aber als Erstes ein klares Zielbild erarbeitet werden, das alle Schulstufen und die Elementarpädagogik beinhaltet und das von möglichst vielen Menschen mitgetragen wird“, erklärt Scheffknecht. Dieses Zielbild soll Antworten auf die drängendsten Fragen geben, darunter: Wie sehen Schulen und Kindergärten 2035 aus, in denen Kinder und Jugendliche mit Freude für die Herausforderungen des Lebens lernen und ihre individuellen Potentiale und Talente entfalten? Unter welchen Rahmenbedingungen wird in der Schule von Morgen gelernt? Scheffknecht kritisiert hier die Landesregierung: „Leider haben offenbar weder die VP noch die Grünen ein Interesse daran, dass unsere Kinder in einer Schule lernen, die sie tatsächlich auf das Leben vorbereitet. Wo der Umgang mit Krisen und Veränderungen ebenso wie das Erkennen von Chancen und ein wertschätzender Umgang miteinander Thema sind.“ Die Wichtigkeit dieser Themen für die Zukunft, zeigte sich in den letzten zwei Jahren.
Finanzbildung als weiterer Beitrag, um für das Leben zu lernen
Das Thema Finanzbildung spielte bislang eine sehr untergeordnete Rolle an österreichischen Schulen. Rund ein Drittel der Jugendlichen hat laut eigenen Angaben im Unterricht noch nie über den sorgsamen Umgang mit Geld gesprochen. „Genau hier hätte unser zweiter Antrag angedockt und ausreichend Workshop-Angebote für Schulen, wie Lehrpersonen zur Verfügung gestellt, damit Finanzbildung in verschiedenen Unterrichtsgegenständen und Zusammenhängen behandelt werden kann. Dass man als Regierung so einen Antrag ablehnen kann, ist - höflich formuliert - bemerkenswert und befremdlich zugleich“, wundert sich die NEOS Bildungssprecherin.