„In Vorarlberg wird schon eine Reihe von Maßnahmen getroffen, doch diese setzen erst an, wenn die Krankheit schon ausgebrochen ist und sich verfestigt hat. Wir brauchen endlich eine landesweite Präventionsstrategie und Ansätze zur Früherkennung. Damit ermöglichen wir den Vorarlberger Seniorinnen und Senioren nicht nur ein längeres selbstbestimmtes und eigenständiges Leben, wir helfen auch die Kostensteigerungen in der Pflege nachhaltig zu dämpfen“, kündigt Johannes Gasser auch zwei NEOS Anträge im Vorarlberg Landtag zu diesem Themenkomplex an.
Landesweite Präventionsstrategie
„Wir kennen eine Vielzahl an Risikofaktoren für Demenz-Erkrankungen, die auch grundsätzlich die Pflegebedürftigkeit erhöhen und ein selbstbestimmtes und eigenständiges Leben beeinflussen. Entscheidend sind hier Angebote die diese Risikofaktoren ins Auge fassen und helfen, dass wir in Vorarlberg auch in steigendem Alter körperlich und geistig aktiv bleiben“, erläutert der NEOS-Landtagsabgeordnete die grundlegenden Überlegungen und konkretisiert: „Im ganzen Land gibt es vereinzelt schon tolle Projekte in Gemeinden und Regionen. Doch es fehlt ein Committment und eine Strategie des Landes. Diese fordern wird mit einem ersten Antrag ein. Mit den relevanten Stakeholdern soll eine solche Strategie zur Förderung der eigenständigen Lebensführung im Alter entwickelt und dabei auch innovative Projekte ausprobiert und aufs ganze Land ausgerollt werden.“
Demenz-Früherkennung forcieren
„Eine Demenz-Erkrankung entwickelt sich oft langsam und schleichend. Werden diese ersten Anzeichen früh erkannt, kann eine Behandlung den Krankheitsverlauf verlangsamen und damit länger ein selbstbestimmtes und eigenständiges Leben ermöglicht werden. Leider bleibt etwa bei Vorsorgeuntersuchungen keine Zeit ein geriatrisches Assessment durchzuführen. Diese werden von den Kassen nicht entsprechend finanziert. Das muss sich ändern“, zeigt Johannes Gasser einen Ansatzpunkt zur Demenz-Früherkennung auf, um die es in einem zweiten Antrag der NEOS geht. Gasser verweist in diesem Zusammenhang auch auf den Einsatz neuer Technologien wie z.B. „Braining.App“, das von einem steirischen Neurologen entwickelt wurde: „Neue Technologien können hier helfen zu sensibilisieren und eine Erkrankung möglichst früh zu erkennen. Auch solche technologischen Möglichkeiten müssen wir nutzen und Ärztinnen und Ärzten als unterstützendes Instrument in die Hand geben.“
„Von größter Bedeutung bei einer Diagnose ist, wie die Angehörigen eingebunden werden. Andere Regionen Europas zeigen, wie es gehen kann. In Schottland gibt es bei einer Demenz-Diagnose beispielsweise automatisch ein Beratungsgespräch für die Angehörigen. Diese Form der „zugehenden“ Betreuung und Beratung des Umfeldes würden wir uns auch in Vorarlberg wünschen“, schließt der NEOS-Abgeordnete seinen umfangreichen Ideenkatalog für die Verbesserung im Umgang mit Demenz-Erkrankungen in Vorarlberg.