
NEOS zum Schulstart: Wo ist die Sicherheit fĂŒr Eltern?
Vorarlbergs Schulen sollen handyfrei werden
Das neue Schuljahr ist in Vorarlberg erneut mit vielen Herausforderungen und Unsicherheiten fĂŒr die Eltern verbunden. âHat mein Kind eine ganztĂ€gige Betreuung? Welche Kosten kommen auf mich zu? Findet mein Kind ein sicheres Umfeld vor? Die Landesregierung lĂ€sst hier viele Eltern mit ihren Fragen im Regen stehen. Wir NEOS fordern dafĂŒr konkrete Lösungenâ, sagt Landtagswahl-Spitzenkandidatin Claudia Gamon bei einem gemeinsamen PressegesprĂ€ch mit dem Vorarlberger Spitzenkandidaten zur Nationalratswahl Johannes Gasser und Langeneggs VizebĂŒrgermeisterin und NEOS-Kandidatin Katharina Fuchs, die auch Obmann-Stellvertreterin des Vorarlberger Familienverbandes ist. Ein weiteres Thema, das Eltern und Lehrer:Innen beschĂ€ftigt, sind Smartphones in der Schule. Um die Bildungseinrichtung zu stĂ€rken, Ablenkungen im Unterricht zu vermeiden und Kinder in ihrer Entwicklung zu schĂŒtzen, fordern die NEOS, dass Vorarlbergs Pflichtschulen handyfrei werden.
Wenn es um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf geht, stoĂen viele Familien immer noch auf Rahmenbedingungen, die eine gelungene Vereinbarkeit erschweren. âDas Thema Kinderbetreuung ist in Vorarlberg eine groĂe Baustelle. FĂŒr die Eltern ist das immer wieder eine Zumutungâ, schildert Gamon die Problematik. Das neue Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsgesetz liefert auch in Zukunft keine Planungssicherheit fĂŒr die Eltern. âStatt eines Rechtsanspruchs gibt es einen Versorgungsauftrag. Bei NichterfĂŒllung drohen den Gemeinden keine Konsequenzen. Die einzigen Konsequenzen tragen die Eltern. Sie bleiben weiter von den politischen Entscheidungen in ihrer Gemeinde abhĂ€ngig. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist vom Wohlwollen der BĂŒrgermeister bestimmtâ, bemĂ€ngelt Gamon.
Kostenfreie Kinderbetreuung statt sozialer Staffelung
WĂ€hrend in Wien und im Burgenland der Weg der Beitragsfreiheit beschritten wurde, bewegen sich die Tarife fĂŒr eine Ganztagsbetreuung in Vorarlberg durchaus ĂŒber dem Niveau der anderen BundeslĂ€nder. âWir wissen, dass Vorarlbergs Eltern noch immer mit den mitunter höchsten Kosten im BundeslĂ€ndervergleich konfrontiert sind. In Vorarlberg kann der berufliche Wiedereinstieg nach einer Karenz 1.000 Euro an direkten und indirekten Kosten verursachen. Diese Kostenfrage fĂŒhrt dazu, dass sich die Eltern zweimal ĂŒberlegen, ob sich ein erneuter Jobeinstieg wirklich lohntâ, verdeutlicht Gasser.
Das System der sozialen Staffelung hat keine einfachere BewĂ€ltigung der Kinderbetreuungskosten fĂŒr berufstĂ€tige Eltern gebracht. âDas Gegenteil ist der Fall. Vorarlbergs Familien sind trotzdem mit hohen Kosten konfrontiert, viel zu wenige Familien profitieren von diesem System. Das Modell der sozialen Staffelung, die der Landeshauptmann oft gerne als Erfolgsmodell anpreist, hat dazu gefĂŒhrt, dass eine gratis Kinderbetreuung fĂŒr Sozialhilfe- und WohnbeihilfeempfĂ€nger den Berufseinstieg oder Mehrarbeit so unattraktiv wie noch nie zuvor macht. In Vorarlberg bringen die Kosten der Kinderbetreuung nicht nur eine finanzielle Herausforderung fĂŒr die Familien, sondern fĂŒhren dazu, dass Arbeiten zu gehen in manchen FĂ€llen zu einem Nullsummenspiel wird. Damit sind die soziale Staffelung und die Kosten fĂŒr eine Kinderbetreuung letztlich eine reine Armutsfalleâ, kritisiert Gasser.
Andere BundeslĂ€nder haben es geschafft, dass die Kinderbetreuung kostenfrei ist. Wir NEOS fordern auch in Vorarlberg die ElternbeitrĂ€ge fĂŒr die Kinder- und SchĂŒlerbetreuung groĂteils abzuschaffen â wir mĂŒssen den Weg in Richtung kostenfreie Kinderbetreuung beschreitenâ, fordert Gasser.
Ausbau ganztÀgiger verschrÀnkter Betreuungsangebote
Um die Planungssicherheit der Eltern zu erleichtern und ihnen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen, braucht es aus Sicht der NEOS auch mehr Angebote mit Ganztagsklassen und entsprechende Betreuungsangebote im Sommer. âGanztĂ€gige Schulformen bieten einen chancengerechten Zugang zur Bildung und spielen eine entscheidende Rolle bei der Abfederung von Kinderarmut. Gleichzeitig vereinfacht ein ganztĂ€giges Angebot die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fĂŒr die Eltern. Unser Ziel ist es, in Vorarlberg mehr verschrĂ€nkte Ganztagesformen an jeder Schule und fĂŒr alle Kinder zu haben. Wir NEOS wollen gemeinsam eine Grundlage schaffen, wie wir das gemeinsame Ziel einer Ganztagsklasse ermöglichen könnenâ, so Katharina Fuchs.
Ein gesundes Aufwachsen der Kinder mit tĂ€glicher Bewegungseinheit und einem gesunden, warmen Mittagessen, ist ein wesentlicher Eckpfeiler fĂŒr Chancengerechtigkeit. âZiel muss und soll sein, dass die Kinder in der Schule nach dem Motto âSchule ohne Schultascheâ betreut werden und zu Hause keine Hausaufgaben oder andere LernaktivitĂ€ten anfallen. Ebenso sollten unterstĂŒtzende Lerninhalte oder âNachhilfenâ in der Schule stattfinden, was die Nachhilfekosten und damit die Geldtasche der Eltern entlasten sollteâ, sagt Fuchs.
Digitale Bildung und Handyfrei
Die Schulen stehen im Zeitalter der Digitalisierung vor gĂ€nzlich neuen Herausforderungen. Von digitaler Bildung ĂŒber kĂŒnstliche Intelligenz bis zum Umgang mit Sozialen Medien im Alltag â die Lehrer:innen und SchĂŒler:innen stehen vor offenen Fragen. Um wieder den ganzen Fokus auf die Bildung zu setzen, fordern die NEOS, dass Vorarlbergs Pflichtschulen handyfrei werden.
âDie Evidenz zur negativen Auswirkung durch zu frĂŒhe Smartphone-Nutzung und Social Media auf die Entwicklung der Kinder deutet immer mehr in eine klare Richtungâ, zeigt sich Claudia Gamon besorgt: âWir wollen, dass Kinder emanzipierte, informierte Teilnehmer:innen am digitalen Leben sind. Smartphones an Schulen fĂŒhren jedoch bloĂ zu groĂer Ablenkung vom Unterricht, fĂŒhren vermehrt zu Cybermobbing unter SchĂŒler:innen und haben ein klares Suchtpotential. Es geht auch um den Schutz der Kinder. Schulen sollen ein Safe Space zur Entwicklung sein, das bedeutet, dass es einen entsprechenden Umgang mit Smartphones braucht.â
Gamon fordert daher klare Schritte: âSchulen sollen durch eine landesweite Vereinbarung UnterstĂŒtzung finden, um das Handyverbot in der Hausordnung gegenĂŒber Eltern durchzusetzen. Dies kann bis zum zweiten Semester ausgearbeitet werden. DarĂŒber hinaus braucht es gezielte Medientrainings, eine Social Media Sprechstunde und Elternberatung. Wir NEOS wollen, dass die Kinder zu digitalen Experten werden und nicht digitale Opfer.â