
Neue Struktur, alte Fragen: Was bringt die FAV wirklich?
NEOS-Arbeitsmarktsprecherin Fabienne Lackner: „Anfragebeantwortung bringt wenig Klarheit über tatsächlichen Nutzen.“
Mit der Gründung der Fördergesellschaft Arbeitsmarkt Vorarlberg (FAV) im Jahr 2022 wurde eine neue Institution ins Leben gerufen, die als zentrale Drehscheibe für arbeitsmarktpolitische Maßnahmen dienen sollte. Ziel war es, möglichst vielen Vorarlbergerinnen und Vorarlbergern den Zugang zu höherer Qualifikation zu ermöglichen, Talente dem Arbeitsmarkt zuzuführen, Qualifizierungen in Zukunftsbranchen zu fördern und lebenslanges Lernen zu unterstützen. Schon bei der Gründung wurden kritische Stimmen laut: Warum braucht es im vergleichsweise kleinen Vorarlberg eine weitere, öffentlich finanzierte Einrichtung, wenn es bereits seit Jahrzehnten etablierte und erfahrene Weiterbildungsplayer gibt? Die Frage, ob eine gezieltere Abstimmung bestehender Strukturen nicht effizienter wäre, blieb bislang unbeantwortet. Zweieinhalb Jahre später ist der konkrete Mehrwert der FAV nach wie vor unklar. Die aktuelle Beantwortung einer Anfrage von NEOS-Arbeitsmarktsprecherin Fabienne Lackner bringt kaum neue Erkenntnisse. Konkrete und messbare Ergebnisse sind nicht erkennbar – unter anderem wird auf vier durchgeführte Workshops im Jahr 2024 sowie auf Vernetzungstätigkeiten verwiesen.
„Gerade in Zeiten knapper öffentlicher Mittel braucht es klare Wirkungsnachweise, messbare Ziele und einen echten Mehrwert“, betont Lackner. Die FAV wurde ursprünglich mit jährlich 200.000 Euro aus Landesmitteln sowie 300.000 Euro von der Arbeiterkammer finanziert. Für das Jahr 2025 wurde der Gesellschafterzuschuss bereits auf 100.000 Euro reduziert. Die Auswirkungen bleiben unklar. Auch die grundlegende Frage bleibt offen: Müssen wirklich neue Strukturen aufgebaut werden – oder wäre es nicht sinnvoller, bestehende, gut funktionierende Einrichtungen gezielt zu stärken? „Wir brauchen eine ehrliche und transparente Analyse, ob es die FAV in ihrer jetzigen Form tatsächlich braucht. Wir NEOS werden uns klar für eine ehrliche und ergebnisoffene Analyse einsetzen“, so Lackner abschließend.
NEOS fordern daher eine umfassende Evaluierung der Fördergesellschaft, eine klare Zieldefinition mit überprüfbaren Kriterien – und vor allem die konsequente Nutzung bestehender Ressourcen im Sinne der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler.