Gasser hat sich aus diesem Grund mit Stadtrat Andreas Hauri von der Grünliberalen Partei zum Austausch über die Züricher „Altersstrategie 2035“ getroffen. Hauri hat die Altersstrategie wesentlich mitgeprägt. Wichtigster Grundpfeiler ist die Überzeugung, dass ältere Menschen so lange wie möglich selbstbestimmt und nach ihren individuellen Bedürfnissen leben können. Die Strategie berücksichtigt die Bereiche „Wohnen und Pflege“, „Information und Angebot im Quartier“, „Mobilität“ und „Partizipation“. Innerhalb dieser Kategorien wurden 44 Maßnahmen definiert, daraus wurden bereits viele umgesetzt.
Neben der Anpassung der Pflege- und Betreuungseinrichtungen an die Bedürfnisse der Menschen, werden eine Reihe von Maßnahmen angegangen, die den Menschen bei einer eigenständigen Lebensführung im Alter unterstützen. Es geht vor allem auch um die Prävention von Einsamkeit im Alter und entsprechende Maßnahmen und soziale Teilhabe älterer Menschen zu gewährleisten. Die Stadt Zürich zeigt, wie das gehen könnte.
Best Practice Beispiele nach Vorarlberg bringen
„In Vorarlberg gibt es noch viel zu tun im Pflegebereich, die Situation wird sich in den kommenden Jahren noch mehr zuspitzen. Dementsprechend müssen wir schon frühzeitig Maßnahmen setzen, damit Menschen erst gar nicht – oder erst viel später – ambulante und stationäre Pflege brauchen. Eine Altersstrategie nach Züricher Vorbild könnte hier die notwendigen Impulse setzen, damit wir flächendeckende Angebote im Bereich Prävention und soziale Teilhabe für unsere Seniorinnen und Senioren sicherstellen“, so Gasser.
„Das beginnt bei Angeboten für Bewegung und anderen Möglichkeiten sich zu treffen und auszutauschen, soziale Teilhabe zu ermöglichen und soziale Strukturen zu stärken. Dafür braucht es einen öffentlichen Raum der an die Bedürfnisse älterer Menschen angepasst werden muss“, ist Gasser überzeugt und fordert entsprechenden Tatendrang von Seiten der Landesregierung: „Ich bin überzeugt, dass es für den politischen Betrieb gut ist, nicht immer nur zu sagen, was man richtig und gut gemacht hat, sondern aktiv zu schauen: Wo können wir uns verbessern? Wo gibt es Best Practice Beispiele in allen Bereichen? Seit fast zwei Jahren warten wir im Landtag auf die Umsetzung eines Beschlusses in diesem Bereich. Ein Überblick über bestehende Präventionsangebote im Bereich Pflege und Betreuung und damit eine systematische Herangehensweise in der Senior:innenpolitik fehlt.“