Langfristiger Plan soll Sicherheit bringen und Vertrauen schaffen
„Natürlich müssen wir Maßnahmen setzen, um der Ausbreitung des Virus entgegen zu wirken. Wichtig dabei ist aber, dass die Wirkung dieser Maßnahmen auch bis zum Ende gedacht wird. Gerade bei der Sperrstundenregelung ist das nicht der Fall. Sie könnte sich um Bumerang entwickeln. Dass mit dieser Regelung das Problem nur in den privaten Bereich verlagert wird und zudem einen fatalen Einschnitt für die Gastronomie- und Tourismusbetriebe bedeutet, wurde von der Landesregierung nicht berücksichtigt“, kritisiert NEOS Klubobfrau Sabine Scheffknecht die kurzfristig angesetzte Sperrstunde in Vorarlberg. Zudem schütze sie offensichtlich nicht vor wirtschaftsschädlichen Reisewarnungen, wie die jüngsten Entwicklungen beweisen würden.
Davor schützen nur niedrige Infektionszahlen, die durch schnelles Testen und noch schnelleres Contact Tracing (Kontaktaufnahme und Absonderung von Kontaktpersonen) erreicht werden können. Auch in der Gastronomie seien Maßnahmen notwendig, die auf Abstand (Sitzplatzpflicht), Mund- und Nasenschutz und Nachverfolgbarkeit der Kontakte setzen. Die allermeisten Unternehmer_innen haben bereits entsprechende Sicherheitskonzepte entwickelt und umgesetzt.
„Darüber hinaus braucht es endlich klare Regeln, die alle verstehen und frühzeitig geprüft und kommuniziert werden. Gerade die gebeutelte Gastrobranche muss aufgeklärt sein, was bei welchem Szenario auf sie zukommen kann. Ohne Planungssicherheit schwindet die Zuversicht der Unternehmer,“ erklärt Scheffknecht. Umso wichtiger sei es, schnellstmöglich einen mittel- bis langfristig geltenden Plan zu haben, um der Ausbreitung des Coronavirus in der Gastronomie- und Tourismusbranche weiter entgegen zu wirken. Nachdem der Sommer offenbar nicht für die Ausarbeitung eines solchen Planes genutzt wurde, gelte es, das umgehend nachzuholen, fordern die NEOS in einem Antrag im Vorarlberger Landtag.