Die Sperrstunde, die in Vorarlberg für die Gastronomie verhängt wurde, stößt vielen Unternehmer_innen aber auch Gästen nach wie vor sauer auf. Der UNOS Vorarlberg Sprecher Sasha Petschnig plant nun weitere Schritte gegen die verhängte Maßnahme: „Wenn betroffene Unternehmen eine Demonstration ankündigen, werden sie von Landesregierungsvertretern zu sogenannten „Expertengesprächen“ eingeladen, mit einer zeitlichen Befristung der Maßnahmen vertröstet, nur um dann drei Wochen später wieder vor derselben unzureichenden Situation zu stehen. Auch für diesen Freitag den 16. Oktober ist wieder ein solches Treffen anberaumt, um die Maßnahme zu evaluieren. Wir hoffen, dass morgen endlich gehandelt und nicht wieder nur beschwichtigt wird! Wenn doch, werden wir den Druck auf die Landesregierung erhöhen müssen“, ärgert sich der UNOS Sprecher und erklärt sein Vorhaben: „Im Landtag liegt ein Antrag der NEOS, der endlich einen Gesamtplan für die Gastronomie und die Rücknahme von Einzelmaßnahmen wie der Sperrstunde fordert. Sollte dieser Antrag morgen in den Verhandlungen evaluiert werden und sollte das keine Änderung – zumindest für die Restaurants – bringen, werden wir eine Petition und etwaige Kundgebungen planen.“
Mit dem Shuttle-Bus in die Schweiz
Wie mehrfach berichtet wurde, weichen die Vorarlberger Gäste immer häufiger in die Schweiz aus. Junge Leute fahren per Shuttle-Bus direkt zu Schweizer Clubs und Diskotheken. Zudem bieten Schweizer Unternehmen immer mehr auch Vorarlberger Gästen die Möglichkeit für Hochzeiten an. Für Petschnig ein klares Zeichen, dass sich das eigentliche Problem durch die unüberlegten Maßnahmen und Planlosigkeit der Landesregierung nur verschiebt. „Man schadet hier massiv den Unternehmer_innen im Land. Die Kundschaft wandert ab oder organisiert sich ihre Feiern und Feste in den eigenen vier Wänden. Dort greifen dann auch keine angeordneten Schutzmaßen, was zu einer weiteren Verschärfung bei den Ansteckungen führen kann. Die frühe Sperrstunde könnte sich als durchaus zum Bumerang entwickeln.“
Unterschiedliche Betriebe brauchen unterschiedliche Maßnahmen
Für die Vorarlberger UNOS sei klar, dass Speiselokale und die Nachtgastronomie unterschiedliche Maßnahmen brauchen. Es könne nicht sein, dass Betriebe mit Tischen und Sitzplätzen, dieselben Einschränkungen wie die Nachtgastronomie erfahren. „Das macht aus unserer Sicht keinen Sinn. Ein Restaurant kann sinnvolle Maßnahmen anders umsetzen, wie es zum Beispiel ein Nachtklub kann. Ein Plan, der es allen Sparten ermöglicht ihrem Geschäft nachzugehen, wird seit Monaten gefordert – passiert ist einfach nichts“, ärgert sich Petschnig. Zudem sei es dringend nötig, dass speziell die Nachtgastronomie, die am härtesten von der Sperrstunde betroffen ist, schnellstmöglich und unkompliziert finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt bekommt. „Viele Betriebe werden in den nächsten Monaten zusperren müssen. Das ist für uns UNOS nicht hinnehmbar. Sollten die Verhandlungen morgen nicht den gewünschten Erfolg bringen, werden wir mit einer Petition weiter gegen diese Situation kämpfen“, kündigt Petschnig abschließend an.