Testsystem wenig durchdacht
Fragwürdig sei die Ankündigung, dass in der Gastronomie nur die bisher bereits angewendeten Tests aus der Teststraße gelten sollen: "Viele Menschen in Vorarlberg nutzen auch die angebotenen Schnelltests für zuhause. Zudem wird auch an Schulen und in Betrieben mehrfach getestet. Für sportliche Aktivitäten braucht man wiederum einen Test. Um einen Gastronomiebetrieb zu besuchen, muss man jedoch erneut mit der gesamten Familie vorab in die Teststraße. Das ist eine unglaubliche Hürde für einen Gastronomiebesuch und absolut realitätsfern“, kritisiert Petschnig. Die Möglichkeiten für eine funktionierende Teststrategie zur Öffnung der Gastronomie, wäre laut Petschnig vorhanden. Man müsse sie nur eben auch nutzen.
Sperrstunde macht alles zunichte
Dem Landessprecher der UNOS ist vor allem die Sperrstunde ein Dorn im Auge. Aus seiner Sicht wird hier auf viele Betriebe, die ihre Lebensgrundlage am Abend und in der Nacht erwirtschaften, komplett vergessen. „Die Gastronomie darf nur mit negativem Test betreten werden. Trotzdem muss man seine Gäste vor 20 Uhr nach Hause schicken. Das macht für einen großen Teil der Gastronomie, überhaupt keinen Sinn. Unternehmerinnen und Unternehmer, die kurz vor dem Ruin stehen, werden hier zu einer Öffnung gezwungen, die betriebswirtschaftlich nicht stemmbar ist,“ erklärt der UNOS Landessprecher. Dass der Vorarlberger Wirtschaftskammerpräsident Hans-Peter Metzler, diese Öffnung der Gastronomie als wegweisend und mutiges Signal bezeichnet, ist für Petschnig gänzlich unverständlich. „Diese sogenannte „Öffnung der Gastronomie“ lässt viele Gastronomen nicht mehr ruhig schlafen. Es gehört einfach mehr dazu, als nur seine Türen zu öffnen, um Gäste hereinzulassen. Der Wirtschaftskammerpräsident hat das offensichtlich vergessen.“