„Die Teuerung belastet Betriebe und Arbeitnehmende immer mehr. Gleichzeitig stehen wir dem größten Arbeitskräftemangel jemals gegenüber. Seit Monaten gibt es von der Regierung aber immer nur die gleiche, unkreative Antwort: nicht-treffsichere Gutscheinpolitik und Einmalzahlungen. Das sind aber keine nachhaltigen Maßnahmen“, kritisiert NEOS-Sozialsprecher Johannes Gasser und zeigt Alternativen auf: „Wir wollen, dass alle Menschen aus eigener Kraft die hohen Preise auch langfristig selbst durch ihr eigenes Einkommen meistern können. Junge Menschen brauchen in diesem Land endlich wieder die Perspektive, dass sie sich mit eigener Leistung etwas aufbauen können. Das bedeutet, dass wir verstärkt in strukturelle Maßnahmen statt in Geldgeschenke investieren müssen. Dafür müssen die Steuern auf Arbeit endlich runter und die Löhne rauf. Das heißt, dass gerade jene die Vollzeit arbeiten, etwas davon haben müssen“, so Gasser.
Teilzeitquote über EU-Schnitt
Der Anteil der Teilzeit-Arbeitnehmernehmer:innen liegt in Österreich bei 28,7 Prozent und ist stark steigend. Die Teilzeitquote bei Frauen liegt bei 49,6 Prozent – Teilzeitarbeit ist also zum Großteil weiblich. „Ich verstehe, wenn jemand Teilzeit arbeitet und sagt ‚Stunden aufzustocken zahlt sich nicht aus‘ und ist gerade für Mütter mit fehlender Kinderbetreuung schwierig zu bewerkstelligen. Wir müssen Rahmenbedingungen und Anreize schaffen, damit mehr den Schritt wagen und ihr Stundenausmaß erhöhen und Vollzeit arbeiten möglich wird“, erläutert Johannes Gasser.
„Ein Schritt ist Erwerbstätige zu entlasten und zwar mit einem Absetzbetrag für alle, die Vollzeit arbeiten. Es kann nicht sein, dass jede geleistete Arbeitsstunde netto weniger wert ist. Das bestraft die hart arbeitenden Menschen im Land“, so der Sozialsprecher der NEOS im Landtag.
Vollzeitbonus für Sozialbereich
Besonders spürbar ist der Arbeitskräftemangel und die hohe Teilzeitquote unter anderem im weiblich dominierten Sozialbereich. Gasser schlägt vor, hier einen Vollzeitbonus einzuführen. „Der Sozialbereich ist ein Hebel, den wir im Land betätigen können. Wenn wir wollen, dass Patientinnen und Patienten auch in Zukunft eine gute und würdevolle Betreuung bekommen, müssen wir das Arbeitskräfteproblem lösen. Anreize das Stundenausmaß nur um ein paar Stunden zu erhöhen, könnten einen wesentlichen Beitrag zur Linderung des massiven Fachkräftemangels in diesem Bereich bedeuten“, so Johannes Gasser abschließend.
Angesichts der Faktenlage ist es für den NEOS-Sozialsprecher nicht nachvollziehbar, dass die Regierungsparteien gegen den entsprechenden Antrag gestimmt haben. „ÖVP und Grüne erkennen den dringenden Handlungsbedarf offenbar nicht. Das ist enttäuschend!“