In der Fachgruppe 704 Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie setzt Wirtschaftsbund-Obmann Hans Peter Metzler (Liste „Vorarlberger Wirtschaft“) die Verbandsprecherin und Koordinatorin für das Netzwerk Soziale Unternehmen Vorarlberg an erste Stelle. Mitglieder dieses Netzwerks sind sozioökonomische Betriebe, wie z.B. die AQUA Mühle Vorarlberg. AQUA Mühle wiederum bietet ihren Kunden unter anderem Archivaufarbeitung und Spezialreinigung, Mikroverfilmung und Digitalisierung zu einem Stundensatz von unter 20 Euro an. „Ein solcher Stundensatz ist für Unternehmerinnen und Unternehmer, die die gleichen Leistungen anbieten, betriebswirtschaftlich nicht machbar“, erklärt UNOS-Landessprecher Sasha Petschnig. Natürlich unterstützen auch die UNOS Arbeitsprojekte wie die AQUA Mühle, die benachteiligten Menschen die Beteiligung am Arbeitsmarkt erleichtern und somit eine wichtige Rolle einnehmen. Petschnig macht aber auf den Interessenskonflikt der Kandidatin der Liste „Vorarlberger Wirtschaft“ aufmerksam: „Wer Unternehmen nach außen vertritt, die nicht marktkonforme Stundensätze anbieten müssen, kann nicht gleichzeitig private Unternehmen in der Kammer vertreten, die hier konkurrieren müssen.“
Einen Widerspruch sieht UNOS-Frontmann Petschnig auch im Auftreten von Wirtschaftsbund-Spitzenkandidat Metzler und den Aktivitäten seiner Kandidatin: „Es gibt also auf der einen Seite den Ruf nach Tempo bei der Digitalisierung von Hand Peter Metzler. Auf der anderen Seite wird die Branche durch nicht marktkonforme und von Seiten des Landes subventionierten Stundensätzen untergraben. Und zu allem Überfluss ist jetzt noch die Person, die diese Unternehmen nach außen vertritt, auf Platz 1 der Liste „Vorarlberger Wirtschaft“ in genau dieser Fachgruppe. Die Kandidatin, die zukünftig die Interessen der eigenen Mitglieder wahren sollte, ist bereits jetzt Verbandsprecherin von Unternehmen, die in direkter Konkurrenz zu den eigenen Mitgliedern stehen. Diese Struktur macht für die UNOS keinen Sinn.
„Genau solche Beispiele meinen wir, wenn wir von einer fehlenden Mitgliederorientierung in der Wirtschaftskammer sprechen“, erklärt Petschnig abschließend.