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NEOS Studie zeigt: Zusätzliche Investitionen in Kinderbetreuung stärken Vorarlberg

Claudia Gamon: „Familien endlich entlasten – Kinderbetreuung weiter zügig ausbauen“

Gamon: Ausbau der Kinderbetreuung rechnet sich mehrfach

NEOS Landesvorsitzende Claudia Gamon: „Vorarlbergs Familien sind mit den höchsten Kosten für die Kinderbetreuung konfrontiert. In Vorarlberg müssen sich Familien nach wie vor die Frage stellen, ob es sich finanziell auszahlt, wieder arbeiten zu gehen oder Stunden aufzustocken. Gleichzeitig fehlt ihnen in der Kinderbetreuung die Flexibilität, Angebote in Anspruch nehmen zu können, die ihren Bedürfnissen entsprechen. Dass dadurch Potenziale nicht genutzt werden, zeigt die von uns beauftragte Studie: Ein Ausbau der Kinderbetreuung führt nicht nur mehr Menschen in Beschäftigung, sondern hat auch einen volkswirtschaftlichen Nutzen für das Land Vorarlberg. Wir werden die notwendigen Reformen dafür in der nächsten Landesregierung umsetzen!"

In einer vom NEOS LAB in Auftrag gegebenen Studie beim Institut für Wirtschaftsforschung ECO Austria wurde der Ausbau der Kinderbetreuung in Vorarlberg in Hinblick auf Kosten und Nutzen sowie Auswirkungen auf die regionale Wirtschaftsleistung untersucht. Dabei wurden unterschiedliche Szenarien betrachtet. Das Fazit ist eindeutig, findet NEOS Landessprecherin Claudia Gamon: „Der Ausbau der Kinderbetreuung in Vorarlberg rechnet sich dreifach - für unsere Kinder, die Eltern und für die gesamte Gesellschaft. Jeder investierte Euro kommt in Form von Wertschöpfung mehrfach zurück und unterstützt die Familien. Die Vorarlberger Landesregierung muss zwingend Mittel aus dem Zukunftsfond abholen und direkt in die Kinderbetreuung investieren!"

Ausweitung der Kinderbetreuung
Vorarlberg weist im Österreich-Vergleich hohe Betreuungsquoten auf. In der Altersgruppe der 0–2-Jährigen betrug die Betreuungsquote 2022/2023 noch 34,7%, im Jahr 2023/2024 – laut aktuellem Monitoring-Berichts von Statistik Austria 2023/2024 - jedoch bereits 36,3%. Vorarlberg weist damit aktuell die dritthöchste Betreuungsquote bei Kleinkindern auf, etwa 3,5 Prozentpunkte über dem österreichweiten Vergleichswert von 32,8%. Die Frage ist aber nicht alleine, ob Kinder eine Einrichtung besuchen, sondern in welchem zeitlichen Umfang diese Einrichtungen zur Verfügung stehen. 

Würde Vorarlberg eine Kinderbetreuungsquote bei den 0-2-Jährigen auf 38% anstreben, könnten zusätzlich etwa entweder 1.283 Kleinkinder bei einem ehrgeizigen oder 141 Kleinkinder bei einem moderaten Szenario in Vorarlberg betreut werden. „Konkret bedeutet das, dass 1.220 oder 134 Mütter dem Arbeitsmarkt zusätzlich zur Verfügung stehen könnten. Somit müssten die Eltern – insbesondere die Mütter – nicht mehr aufgrund von Betreuungspflichten in Teilzeit gehen, sondern könnten wieder Vollzeit arbeiten“, sagt Gamon. Die Betreuung von zusätzlichen 141 Kindern würden Mehrausgaben in Höhe von etwa 2,1 Millionen Euro ergeben.

Ausweitung der Öffnungszeiten
Die Kinderbetreuungseinrichtungen in Vorarlberg haben verglichen mit Österreich insgesamt kürzere Öffnungszeiten – etwa 57 Minuten kürzer. Im Vergleich zu Wien, das mit 11,4 Stunden die längsten Öffnungszeiten im Bundesländervergleich hat, sind die Öffnungszeiten in Vorarlberg sogar durchschnittlich 2 Stunden und 53 Minuten niedriger. „In Vorarlberg werden nur 52,2% der insgesamt betreuten Kinder in Einrichtungen mit einer Öffnungszeit bis zu 9 Stunden betreut. Das bedeutet, dass in Vorarlberg über die Hälfte der Kinder in Einrichtungen betreut werden, die das tägliche VIF-Kriterium – den Vereinbarkeitsindikator für Familie und Beruf – deutlich unterschreiten. Das Ergebnis ist alarmierend und zeigt, wie groß der Handlungsbedarf in Vorarlberg tatsächlich ist. Das bestärkt uns NEOS weiter in unserer Forderung nach besserer Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, betont Gamon.

Hätten die Kinderbetreuungseinrichtungen um eine Stunde länger geöffnet, würden sich die Gesamtausgaben um etwa 7,4 Millionen Euro.

Ausweitung der Kinderbetreuung und Öffnungszeiten
Bei einer Ausweitung der Kleinkindbetreuung (0-2 Jahren) auf 38% und einer Ausweitung der durchschnittlichen Öffnungszeit um eine Stunde würde ein finanzieller Mehraufwand von rund 9,5 Millionen Euro einhergehen. Die im Zukunftsfonds durch den Bund für Vorarlberg bereitgestellten Mittel – in Höhe von etwa 22,3 Millionen Euro im Jahr 2024 – würden die Mehrausgaben deutlich abdecken. „Dieses Beispiel zeigt: Dem Land Vorarlberg und seinen Gemeinden würden keine budgetären Mehrausgaben entstehen. Mehr noch, könnte eine deutlich umfassendere Ausweitung der Öffnungszeiten finanziert werden. Die Landesregierung muss nur endlich handeln und ins Tun kommen!“, so Gamon.  

Bei einer Betreuungsquote von 38% und einer Ausweitung der Öffnungszeiten um fast 3 Stunden unter sonst gleichen Bedingungen würden Mehrausgaben in Höhe von etwa 23,6 Mio. Euro ausmachen. Gamon unterstreicht auch hier die vorhandenen Finanzierungsmöglichkeiten: „Auch hier könnten die Mehrausgaben zu weitesten Teilen aus Mitteln des Zukunftsfonds finanziert werden. Für Vorarlberg wäre das eine ideale Gelegenheit Kinderbetreuung weiter schrittweise auszubauen.“

Verbesserte Kinderbetreuung bringt volkswirtschaftlichen Nutzen
Die Verbesserung der Kinderbetreuung in Vorarlberg würde mehr Menschen in eine Beschäftigung bringen, zieht Gamon als Conclusio: „Mehr Eltern, insbesondere Frauen, könnten wieder am Arbeitsmarkt teilnehmen. Insgesamt würden je nach Szenario bis zu 475 Personen wieder in Beschäftigung kommen, einerseits weil die Eltern ihre Arbeitsausmaß steigern, andererseits, weil manche Eltern so erst den Weg zurück in Beschäftigung finden.“ Die Ausgaben für Sozialleistungen würden dadurch um bis 5 Mio. Euro sinken.„Die Familien könnten sich das Leben wieder leisten und sind nicht in der Teilzeitfalle gefangen. Das rechnet sich für die Frauen, für ihre Familien und am Ende auch für den Staat“, sagt Gamon. Zudem würde die regionale Wirtschaftsleistung angekurbelt werden: Das Bruttoregionalprodukt könnte durch die Ausweitung der Kleinkindbetreuung um bis zu 33 Mio. Euro steigen oder durch verlängerte Öffnungszeiten um bis zu 26 Mio. Euro.

Gamon: „Für uns NEOS zeigen die Ergebnisse dieser Studie ganz klar: Es gibt genügend Optionen, wie wir den Weg zu einer besseren Kinderbetreuung gehen können, ohne sich in Mehrkosten stürzen zu müssen. Das Thema Kinderbetreuung ist in Vorarlberg eine große, zersplitterte Baustelle. Es ist wichtig, dass wir hier endlich ins Handeln kommen. Wenn wir die Kinderbetreuung im Land richtig ausbauen, geben wir den Familien endlich die Möglichkeit, ihren Job mit dem Familienleben nach ihren Bedürfnissen zu vereinbaren. Das entlastet sie nachhaltig. Mehr Menschen könnten in Vollzeit arbeiten und wären nicht gezwungen, in Teilzeit zu gehen oder gar nicht zu arbeiten, weil die Rahmenbedingungen für die Kinderbetreuung das nicht zulassen. Insgesamt wäre der Nutzen einer verbesserten Kinderbetreuung für das Land und die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger enorm.“

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