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NEOS bringen Antrag gegen akuten Fachkräftemangel ein: „Fachkräftemangel führt zu Verlust von Wettbewerbsfähigkeit.“

Der Arbeits- und Fachkräftemangel bremst das Wirtschaftswachstum, die Innovationskraft und die Chancen auf Wohlstand. Gerade für Vorarlberg wäre ein Verlust der Wettbewerbsfähigkeit fatal, so NEOS-Klubobfrau Sabine Scheffknecht.

40 Prozent aller zugewanderten Fachkräfte bleiben nur rund zwei Jahre. „Wir müssen den Motiven dafür auf den Grund gehen. Was bewegt zugewanderte Fachkräfte wieder wegzuziehen? Was würde sie von diesem Schritt abhalten? Das gilt es zu analysieren und in weiterer Folge Maßnahmen zu entwickeln, die den Verbleib dieser hochqualifizierten Fachkräfte in Vorarlberg sicherstellen“, so Sabine Scheffknecht. Die NEOS bringen aus diesem Grund einen Antrag ein und fordern eine umfassende Analyse der Lebens- und Bedürfniswelten von Fachkräften durchzuführen. Weiters soll auf Basis dieser Analyse ein Aktionsplan entstehen. Ziel sei eine nachhaltige Bleibekultur für qualifizierte Fachkräfte zu entwickeln, erklärt Scheffknecht.

 

Verlust von Wettbewerbsfähigkeit wäre fatal

Der derzeitige wirtschaftliche Aufschwung steigert die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen. Laut Konjunkturumfrage der Vorarlberger Industrie fehlt es aber an Personal. Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen, nämlich 58 Prozent, wollen in den kommenden sechs Monaten zusätzliches Personal einstellen. Der Fachkräftemangel verursache bei vielen Unternehmen sogar größere Probleme, es werden dabei Umsatzeinbußen bis über fünf Prozent beziffert. „Der Verlust der Wettbewerbsfähigkeit Vorarlbergs als Industriestandort wäre besonders für ein exportorientiertes Bundesland mit zahlreichen Weltmarktführern in unterschiedlichen Bereichen eine Katastrophe“, betont Scheffknecht. Studien zeigen, dass Fachkräfte nicht in Vorarlberg bleiben wollen, sich hier nicht ausreichend wohl fühlen. 40 Prozent bleiben weniger als zwei Jahre. Hauptursache seien Schwierigkeiten bei der Integration. Auch die Startup-Szene in Vorarlberg hat zunehmenden Bedarf an qualifizierten Fachkräften. „Es braucht mehr Offenheit und eine Willkommenskultur. Wir müssen dem Abwanderungsphänomen auf den Grund gehen und alles tun, um es aufzuhalten“, fordert Scheffknecht.

 

Kinderbetreuungsangebot als Standortfaktor

Ein weiterer Faktor, der es Fachkräften von außerhalb Vorarlbergs besonders erschwert, hier Fuß zu fassen, sind fehlende Kinderbetreuungsmöglichkeiten. „Wenn wir über den Fachkräftemangel sprechen, müssen wir zwingend über Kinderbetreuung sprechen. Es ist kein Geheimnis, dass wir NEOS in diesem Bereich noch sehr viel Luft nach oben sehen“, so Scheffknecht. Eine Hoffnung auf Besserung wäre das neue Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz gewesen. „Leider ist der Gesetzesentwurf aber ambitions- und mutlos. Er bildet lediglich ab, was ohnehin von selber passieren wird: Der Bedarf an Kinderbetreuung wird steigen.“ Vorarlberg will „chancenreichster Lebensraum für Kinder und Jugendliche“ sein. Qualitativ hochwertige Kinderbetreuung – als erste Bildungsinstitution – sei ein wesentlicher Teil davon, so Scheffknecht. „Wenn wir wollen, dass Fachkräfte zu uns kommen und auch hierbleiben, müssen sie Familie und Beruf gut vereinbaren können. Gerade wenn Fachkräfte aus dem Ausland noch kein soziales Netz aufgebaut haben, ist ein ausreichendes Angebot in der Kinderbetreuung ein Schlüsselfaktor“, so Sabine Scheffknecht.

 

Der Faktor Arbeit ist zu hoch besteuert

Um Österreichs Wettbewerbsposition zu stärken und die Nettoeinkommen zu erhöhen, brauche es eine ambitionierte Entlastung des Faktors Arbeit – eine langjährige NEOS-Forderung. Auch die Abschaffung der Kalten Progression wäre ein dringend notwendiger Schritt, um die Arbeitnehmer:innen zu entlasten und Österreich bzw. Vorarlberg als Standort attraktiver zu machen. „Die Abschaffung dieser Inflationssteuer wurde schon oft angekündigt, blieb bisher aber eine leere Versprechung in Wahlkämpfen. Dabei wäre dies ein Instrument, der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer besonders angesichts der steigenden Inflation echte Entlastung bringen würde“, so Scheffknecht abschließend.

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