Montforthaus im Kontrollausschuss
NEOS Lackner: "Wie viel wollen wir uns noch leisten?"

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Die Behandlung des Montforthauses im heutigen Kontrollausschuss des Landtags nimmt NEOS-Landtagsabgeordnete und Feldkircher Stadträtin Fabienne Lackner zum Anlass, einmal mehr deutliche Worte zu finden. Das Montforthaus sei ein „exemplarischer Fall dafür, wie sorglos in Vorarlberg über Jahre hinweg mit Steuergeld umgegangen wurde“. Bereits mehr als 30 Millionen Euro an Abgängen seit der Eröffnung und ein weiterer geplanter Abgang von 2,78 Millionen Euro für das Jahr 2026 machen unmissverständlich klar, dass das Montforthaus „seit einem Jahrzehnt auf einem finanziell völlig untragbaren Weg unterwegs“ sei, so Lackner.
Bundesrechnungshof bestätigt gravierende strukturelle Mängel
Der aktuelle Bericht des Rechnungshofes zeige unmissverständlich, dass das Montforthaus über Jahre hinweg mit mangelnder Transparenz, unzureichender Kontrolle und einer fehlenden politischen Steuerung konfrontiert war. Auch potenzielle Interessenskonflikte seien aufgezeigt worden. „Das ist kein isolierter Ausrutscher, sondern ein wiederkehrendes Systemversagen“, kritisiert Lackner. „Rechnungshofberichte legen seit Jahren dieselben Schwächen offen: fehlende strategische Führung, schlechte Aufsicht und enorme finanzielle Abgänge. Beim Montforthaus treten diese Probleme besonders drastisch zutage - ohne jegliches Problembewusstsein bei den Verantwortlichen.“
ÖVP ließ Entwicklung jahrelang ungebremst laufen
Besonders schwer wiegt für NEOS die politische Verantwortung: „Die ÖVP-Verantwortlichen in Feldkirch haben viel zu lange zugesehen, statt rechtzeitig gegenzusteuern. Dieses Wegschauen hat die Abgänge weiter anwachsen lassen – und das betrifft längst nicht nur Feldkirch, sondern ganz Vorarlberg“, betont Lackner. Die Vorgänge müssten allen Gemeinden ein Warnsignal sein, „wohin mangelnde Kontrolle und fehlende politische Steuerung führen“.
Lackner: „Wie viel wollen wir uns noch leisten?“
Obwohl die Stadt Feldkirch angekündigt hatte, bis Ende des Jahres einen umfassenden Strategieprozess abzuschließen, wird ein Ergebnis heuer nicht mehr vorliegen. Beschlossen wurde bisher die Neubesetzung der Geschäftsführung. „Dass es bei der Geschäftsführung nun endlich Klarheit gibt, ist ein Schritt in die richtige Richtung“, so Lackner. „Aber damit ist es nicht getan. Die Politik muss ihre restlichen Hausaufgaben machen: Das Montforthaus braucht eine klare, belastbare Strategie – und diese braucht transparente Kennzahlen und eine konsequente finanzielle Steuerung. Die Politik muss endlich konkret sagen, wohin sich dieses Haus entwickeln soll. Eine allgemeine Formulierung wie "ein Haus für alle" reicht nicht aus – sie ist zu vage und lädt dazu ein, dass jeder etwas anderes hineininterpretiert. Und eindeutig ist: Fehlender Entscheidungswille lässt sich auch durch zusätzliche finanzielle Mittel nicht ersetzen.“ Für Lackner ist klar: Ohne verbindliche Leitplanken steuert das Montforthaus weiterhin Jahr für Jahr in unkalkulierbare Abgänge hinein. „Die entscheidende Frage lautet: Wie viel wollen wir uns noch leisten? Wie viel ist uns dieses Haus wert? Das Mindeste ist, endlich eine klare Abgangsobergrenze zu definieren. Ohne solche Grenzen stehen wir jedes Jahr wieder überrascht da.“




