In der österreichischen Bildungspolitik hat sich seit Jahrzehnten nichts bewegt. Die kommenden zwei Wahlen werden für die Bildung der Zukunft und unserer Kinder entscheidend sein. Anlass genug für NEOS-Landesvorsitzende Claudia Gamon und Klubobmann Johannes Gasser gemeinsam mit NEOS-Gründer und Bildungsexperten Matthias Strolz bei einer Pressekonferenz weiter Druck für Reformen zu machen.
Bildung als zentrales Thema der kommenden Landtagsperiode
Landtagsspitzenkandidatin Claudia Gamon betont, dass die Bildung ohne NEOS im Wahlkampf keinen Stellenwert gefunden hätte: „Das ist milde gesagt schockierend. Von der Landesregierung wird immer betont, dass alles gut läuft. Reformpläne sind keine zu sehen. Für uns ist klar: Die Bildung muss in der nächsten Landtagsperiode zu einem zentralen Thema werden." Wenn es nach den NEOS geht, sollen Schulen wieder zu einem Ort werden, an dem Kinder gerne lernen und Lehrende gerne arbeiten. Das sei aktuell nicht der Fall. Das Bildungssystem kranke an allen Ecken und Kanten. „Wir können nicht hinnehmen, dass Lehrerinnen und Lehrer sagen, sie wollen aufhören, weil der Druck zu groß wird und sie zu wenig Zeit finden bzw. nicht das richtige Umfeld haben, um ihre Kernaufgaben zu erfüllen“, so Gamon. Den politischen Stillstand im Bildungsbereich gelte es zu durchbrechen. Im Land genauso, wie im Bund.
ÖVP-Bundesländer müssen Turbo starten
Der Bundesländervergleich macht sicher: Beim Ausbau von ganztägigen verschränkten Schulformen hinken die ÖVP-regierten Bundesländer hinterher, so auch Vorarlberg. Dort, wo NEOS Verantwortung tragen, wächst das Angebot kontinuierlich, so ist die Zahl der Schulstandorte mit verschränktem Ganztagesunterricht in den letzten Jahren um 48 gestiegen. In Vorarlberg hingegen ist das Angebot sogar zurückgegangen und es gibt an einem Schulstandort weniger dieses Angebot. Insgesamt ist die Zahl in den Bundesländern, in denen die ÖVP in der Landesregierung ist, um 6 gesunken.
Für den Nationalratsspitzenkandidaten Johannes Gasser ist klar, dass die Familien in Vorarlberg Planungssicherheit und Flexibilität brauchen, um die Angebote in Anspruch zu nehmen: „Auf ganztägige Schulformen in der verschränkten Form gab es in den letzten Jahren keinen Fokus. Genau das leistet auch das Kinderbildung- und Kinderbetreuungsgesetz nicht. Darin ist zwar ein Versorgungsauftrag an die Gemeinden definiert. Dieser Versorgungsauftrag umfasst aber nur die Volksschule. Konsequenzen, wenn dieser nicht eingehalten werden kann, gibt es ebenso keine."
Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz
Gamon hebt hervor, dass NEOS allen Kindern den kostenfreien Zugang zu ganztägigen Kinderbetreuungseinrichtungen oder Schulen ermöglichen will: „Durch ganztägige Betreuung lassen sich soziale Ungleichheiten besser ausgleichen. Alle Kinder erhalten die gleiche Unterstützung bei den Hausaufgaben und im Lernprozess. Der Erfolg hängt somit nicht mehr vom Bildungshintergrund der Eltern ab. Zusätzlich erleichtert eine ganztägige Betreuung berufstätigen Eltern die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Insbesondere schaffen wir die Möglichkeit, dass Frauen, die aufgrund von Betreuungspflichten bisher nur in Teilzeit arbeiten, die Option auf eine Vollzeitbeschäftigung erhalten. Besonders die verschränkte Ganztagsschule bietet zahlreiche Vorteile.“ In diesem Modell wechseln sich Unterricht und betreute Freizeitphasen ab, was nicht nur die Konzentration der Kinder fördert, sondern auch den Lernerfolg steigert, führt Gamon weiter aus: „Lernphasen werden durch sportliche, kreative und soziale Aktivitäten aufgelockert, was die Kinder entlastet und ihre Motivation erhöht. Zudem wird der Schulalltag besser an die natürlichen Rhythmen der Kinder angepasst. Dies führt dazu, dass Kinder nicht nur besser lernen, sondern auch ihre Freizeit sinnvoll gestalten können ohne, dass die Eltern zusätzlichen Betreuungsaufwand haben. So entsteht eine echte Entlastung für Familien.“
Gamon fordert, dass Eltern einen Rechtsanspruch auf einen solchen Ganztagsplatz in Vorarlberg erhalten: „Es darf nicht dem Zufall oder den finanziellen Möglichkeiten überlassen bleiben, ob ein Kind eine umfassende Betreuung und Förderung erhält. Ein gesetzlich verankerter Anspruch auf einen Ganztagsplatz ist ein wichtiger Schritt, um Bildungsgerechtigkeit sicherzustellen und alle Familien in Vorarlberg gleichermaßen zu entlasten. Nur so können wir sicherstellen, dass wirklich jedes Kind von den Vorteilen der ganztägigen Bildung und Betreuung profitiert, unabhängig vom Wohnort oder der sozialen Herkunft."
Unterstützung von Matthias Strolz
NEOS-Gründer und Bildungsexperte Matthias Strolz unterstützt die Forderungen ausdrücklich und sieht darin einen wichtigen Schritt, um das Bildungssystem zukunftsfähig zu machen: „Schule ist nicht nur ein Lernraum, sondern auch ein Lebensraum. Es ist unsere Aufgabe, diesen Raum so zu gestalten, dass Kinder optimale Rahmenbedingungen vorfinden. Wir wissen aus wissenschaftlichen Studien, dass immer mehr junge Menschen unter Depressionen und Suizidalität leiden. Bildung beugt dem vor. Ohne entschlossenes Handeln, werden sich negative Entwicklungen tief in unsere Gesellschaft fressen.“ Strolz verweist auch auf die erdrückende Evidenz für die Vorteile der verschränkten Ganztagsbetreuung und betont: „Die Politik muss jetzt Kante zeigen – andere Länder schaffen das bereits erfolgreich. Wenn wir das Wohl unserer Kinder in den Mittelpunkt stellen, dann muss Österreich und gerade auch Vorarlberg entschlossen handeln. Und es dürfte klar sein, dass für NEOS die Bildung an erster Stelle steht. Darum haben NEOS auch meine Stimme bei den Wahlen und darum bin ich heute hier, um die Bildungsrevolution gemeinsam weiter anzutreiben.“